ver.di-Pressemitteilung
„Wer Musikschulen schließt, gefährdet die innere Sicherheit“, diese vielzitierte Aussage des ehemaligen Bundesinnenministers Otto Schily ist auch heute, im Zusammenhang mit der viel thematisierten Jugendgewalt in Berlin, tagesaktueller denn je.
„Eine zeitlich begrenzte Förderung von Kulturprojekten im Jugendbereich wird das Problem nicht nachhaltig lösen. Es bedarf einer nachhaltigen strukturellen Förderung von kulturellen Angeboten für Kinder und Jugendliche in der Stadt. Nötig ist der weitere Ausbau und nicht die Kürzung von Musikschulangeboten“, so Andreas Köhn zuständiger ver.di Gewerkschaftssekretär für Kunst und Kultur im Nachgang zum gestrigen Berliner Gipfel.
Während der derzeit laufenden Debatte um den Berliner Landeshaushalt 2024/ 25 drohen die Bezirke mit Einschränkung des Unterrichtsangebotes an ihren Musikschulen, wobei die vereinbarte Zielmarke von 12 Jahreswochenstunden pro 1000 Einwohner nur in einem Bezirk bisher erreicht wurde. Grund ist die geplante zu geringe Globalsummenzuweisung des Senats an die Bezirke. Über diese Mittel werden die 75 % Honorarlehrkräfte an den Musikschulen finanziert.
Im bundesweiten Durchschnitt sind 68 % der Musikschullehrkräfte festangestellt. Berlin ist mit 25% Festangestellten das absolute Schlusslicht aller Bundesländer.