24. Juli 2023
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
seid ihr in Sommerlaune? Für die Freien beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) gibt‘s noch immer keine Entspannung: Auch die letzten Tarifverhandlungen Mittel Juli sind gescheitert. Man könnte den Eindruck gewinnen, Noch-Interimsintendantin Karin Vernau will sich ein Negativ-Denkmal errichten, bevor die neu gewählte Senderchefin Ulrike Demmer im September ihr Amt übernimmt. Die ver.di-Tarifkommission spricht von „Wortbruch“ und „Überschreiten von roten Linien“, denn Vernau wollte auf einmal zwei Jahre Nullrunde, Verzicht auf die Erhöhung des Honorarrahmens und eine Laufzeit bis 2026. Nun haben die betroffenen rund 1.500 freien Mitarbeiter*innen wirklich die Nase voll. „Wir sind nicht da“, entschieden rund 350 von ihnen und verabschiedeten sich in den „Spontan-Urlaub“.
Wir hoffen, eure Ferienzeit gestaltet sich angenehmer und ihr könnt euch gut erholen!
Euer Team aus dem Bereich Medien bei ver.di
Die Themen:
Mitarbeiter*innen und Gewerkschaften reagierten entsetzt auf die erneut gescheiterten Tarifverhandlungen beim RBB. Interimsintendantin Katrin Vernau hatte erklärt, das bisherige Angebot gelte nur noch, wenn die Beschäftigten von 2024 bis 2026 überhaupt auf Tariferhöhungen und auch Erhöhungen des Honorarrahmen Programm verzichteten. Für die ver.di-Tarifkommission im RBB ist das Wortbruch: „Mit ver.di wird es keinen Tarifabschluss geben, bei dem zwei Jahre auf Tarif- und Honorarsteigerungen und die Erhöhung des Honorarrahmen Programm verzichtet wird. Frau Dr. Vernau weicht nicht nur von ihrem Wort ab, sondern setzt den Betriebsfrieden weit über ihre Amtszeit hinaus aufs Spiel."
Diese Befragung richtet sich an Filmschaffende, die auf Produktionsdauer beschäftigt sind. Zur Vorbereitung der anstehenden Tarifverhandlungen möchten wir gerne wissen, welche Forderungen dir besonders wichtig sind und ob du bereit bist, dich für diese Forderungen zu engagieren bzw. an Aktionen zu beteiligen. Die anonyme Umfrage läuft bis 21. August 2023 und richtet sich an alle Filmschaffenden bundesweit, egal ob ver.di-Mitglied oder Noch-Nicht-Mitglied. Bitte leitet die Umfrage in Eurem Kolleg*innenkreis weiter und macht interessierte Filmschaffende darauf aufmerksam.
Die Versuche des sogenannten Union Bustings bei Telus in Essen, einem Unternehmen für Content Moderation, wurden abgewehrt und ins Gegenteil gewendet. Und die gewerkschaftlich Organisierten im Betrieb können einen großen Erfolg feiern: Bei der ersten Betriebsratswahl errang die Liste mit dem Titel „Rise your right with ver.di!“ 14 von 17 Sitzen im neuen Mitbestimmungsgremium. Die drei weiteren Listen konnten nur je einen Sitz im BR für sich verbuchen.
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Um die Pflicht zur Altersvorsorge bei Selbstständigen ging es bei der Eröffnung der neuen Berliner Anlauf- und Begegnungsstätte des Hauses der Selbstständigen (HDS). Das in Leipzig vor zwei Jahren gestartete Projekt wird mit weiteren Standorten in Hamburg und Köln bundesweit für die Interessenvertretung Solo-Selbstständiger agieren. In der Landesvertretung Brandenburg ging es um die von der Ampelregierung angekündigte Altersvorsorgepflicht für Selbstständige – ein heiß umstrittenes Thema…
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Am 1. Juli trat der 3. Medienänderungsstaatsvertrag (MÄStV) in Kraft. Damit könnte nach sechsjähriger kontroverser Debatte nun endlich eine „Reform des Auftrags und der Struktur“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) angegangen werden. Die ARD macht den Anfang mit Plänen für eine verstärkte Kooperation und „Pool-Lösungen“ der einzelnen Landessender. Der gesamte Reformprozess steht im Zeichen des von der Politik ausgeübten Spardrucks und ihrer umstrittenen Forderung nach Beitragsstabilität.
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Ein neuer Medienberuf mit dualer Ausbildung steht in den Startlöchern: Gestalter*in für immersive Medien. Das Interesse bei den Informationsveranstaltungen für die künftigen Ausbildungsbetriebe war groß. Da die Ausbildungsverordnung allerdings erst Mitte April im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde, wird erst im kommenden Jahr mit einer größeren Zahl an Bewerbungen gerechnet.
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ARD und ARD Degeto sowie die Produzentenallianz und der Bundesverband Regie (BVR) haben sich auf gemeinsame Vergütungsregeln für Regisseur*innen geeinigt. In der Regelung sind klare Summen für unterschiedliche Längen von Filmen oder Serien enthalten. Auch eine Nachvergütung ist geregelt, etwa wenn Filme „häufiger eingesetzt werden“.
Der MDR wird ab 2024 gemeinsam mit dem ZDF das Mittagsmagazin produzieren. Das geht aus einer Pressemitteilung des MDR hervor. Das Mittagsmagazin ist eine gemeinsame Produktion von ARD und ZDF, die sich wöchentlich abwechseln. Die ARD-Wochen werden künftig vom MDR bespielt. Bislang hatte der RBB die Sendung produziert, der sich zum Ende 2023 aus Kostengründen zurückzieht.
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Der Bavaria Film stehen offenbar schwierige Monate bevor. Das Unternehmen erwartet für das derzeit laufende Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang, der noch dazu mit rückläufigen Deckungsbeiträgen einhergeht. Konzernweit sollen daher nun die Fixkosten reduziert werden. Bedeutet: Es sollen „signifikante Einsparungen im Sachkosten- und Personalbereich erreicht werden“, heißt es. In der Holding soll es einen Personalabbau geben.
Ganze TV-Serien, die von Künstlicher Intelligenz (KI) produziert werden? Bis vor kurzem schien es noch unvorstellbar, dass KI einen kompletten Song im Namen und mit den Stimmen von bekannten Künstler*innen kreieren könne. Doch dann kam der künstlich produzierte Song „Heart On My Sleeve“ heraus, in dem vermeintlich die Superstars Drake und The Weeknd rappen/singen. Nun fordern immer mehr Filmschaffende Schutz vor illegaler Ausbeutung durch KI.
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64 gewerbliche und nichtgewerbliche Filmtheater und Spielstellen aus Niedersachsen und Bremen wurden am 30. Juni 2023 bei einer feierlichen Verleihung in Bremerhaven mit einem Kinoprogrammpreis der nordmedia ausgezeichnet. Die mit insgesamt 150.000 Euro dotierten Preise wurden für die Gestaltung hervorragender Jahresfilmprogramme und besonderer Filmreihen im Jahr 2022 vergeben.
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Regisseur Edward Berger wird nach seinem vierfachen Oscar-Erfolg mit „Im Westen nichts Neues“ in die Oscar-Akademie aufgenommen. Der in Wolfsburg geborene Filmemacher zählt zu 398 Filmschaffenden, die von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in diesem Jahr als neue Mitglieder eingeladen werden. Wie der Verband mitteilte, stehen 22 Oscar-Preisträger und Vertreter aus 51 Ländern auf der Liste. Als weitere deutsche Filmschaffende stehen Regisseurin Maria Schrader („She Said“) und Kameramann Florian Hoffmeister („Tár“) auf der Akademie-Liste.
Beim 40. Filmfest München wurde u.a. der Förderpreis Neues Deutsches Kino für herausragende Leistungen aufstrebender Spielfilm-Talente verliehen. Der Hauptpreis für die beste Regie ging an Sylvie Michel für ihr Roadmovie „More Than Strangers“. Die Auszeichnung ist mit 30.000 Euro dotiert. Der Förderpreis wird in insgesamt vier Kategorien (Regie, Produktion, Drehbuch und Schauspiel) vergeben.
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Positive Bilanz des ersten GetOnSet-Jahrgangs: Rund 85 Prozent der Film-Trainees haben durch das Programm den Einstieg in die Filmwelt gefunden – und für die zweite GetOnSet-Runde gab es mehr als 150 Bewerbungen. Der Erfolg der Initiative von Hamburg Media School und MOIN Filmförderung unterstreicht die Bedeutung von Nachwuchsförderung in der Filmbranche. Der nächste Jahrgang ist bereits angelaufen.
Über Jahrzehnte hat sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk bewährt. Doch spätestens seit dem Krisenjahr 2022 wird das System grundsätzlich in Frage gestellt. Reformbedürftig erscheinen vor allem Rolle und Funktionsweise der Gremien. Die entsprechenden Weichen wurden von der Medienpolitik gestellt. Jetzt gilt es – auch für die gewerkschaftlichen Räte – dieser Verantwortung gerecht zu werden. Weitere Themen sind unter anderen Archivfotos, die Auslieferung von Julian Assange, die EU-Regelung für Unabhängigkeit und Vielfalt der Medien und Journalist*innen als Schachfiguren zwischen China und Indien.
Wie geht’s weiter beim großen Hollywood-Streik? Warum sah man zu ihrem Tod fast nur frühe Bilder von Jane Birkin? Kulturwissenschaftlerin Vera Klocke und Filmkritiker Patrick Wellinski im Wochentalk von Deutschlandfunk Kultur.
25. bis 27. August, Berlin Wannsee: #krassmedial Sommerakadamie
Um Skills, Standards und Trainings für Medienmacher*innen von heute und morgen geht es im ver.di-Bildungszentrum Clara Sahlberg am Berliner Wannsee. Mit dabei sind zum Beispiel Max Bernhard vom Correctiv-Faktencheck-Team, der über OSINT (Open Source Intelligence) für Einsteiger*innen spricht, Lotte Laloire, die Solidarität statt Sexismus als Thema mitbringt, oder Keywan Tonekaboni, der über Basics in der IT-Sicherheit referiert. Auch diesmal gibt es Speed Labs, und zwar zur Verantwortung von Journalist*innen beim Einsatz von KI und zu Schutzmechanismen für Medienmacher*innen. Schnell anmelden!
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12. September, Berlin: Selbstvermarktung freier journalistischer Arbeit
Am 12. September bietet der Landesbezirk Berlin-Brandenburg wieder das Existenzgründungsseminar „Selbstvermarktung freier journalistischer Arbeit" an. Das Seminar wendet sich vor allem an Journalist*innen, die den Einstieg in den Markt als Freie frisch vollzogen haben oder noch vollziehen wollen, aber auch an Kolleg*innen, die sich ein neues, bisher nicht genutztes Medium erschließen wollen. ver.di-Mitglieder zahlen 13 Euro, Nichtmitglieder zahlen 60 Euro. Bitte anmelden.
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16. September, 10.30 bis 15 Uhr, Berlin: Wie Solo-Selbstständige starke Interessenvertretungen aufbauen
Die erste Mitmach- und Vernetzungs-Konferenz von Solo-Selbstständigen-Vertretungen in der neuen Berliner Anlaufstelle des Hauses der Selbstständigen (HDS). Das Berliner HDS-Team wird die strategischen Ziele und Aktivitäten der Anlaufstelle vorstellen und insbesondere das Angebot der kollektiven Beratung bewerben. Darüber hinaus bietet die Veranstaltung eine Plattform für Solo- Selbstständige, die sich bereits für bessere Arbeitsbedingungen und soziale Absicherung für Solo- Selbstständige in Berlin einsetzen. Nähere Infos im nächsten HDS-Newsletter (bitte anmelden). Mehr dazu
Bewerben bis 30. September: cast&cut – Stipendien für Kurzfilmer*innen
Die Stiftung Kulturregion Hannover und die nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen bieten jährlich zwei Stipendien für Kurzfilmer*innen an. Die Stipendiat*innen erhalten aus Mitteln der Stiftung Kulturregion Hannover für jeweils ein halbes Jahr einen monatlichen Geldbetrag in Höhe von 1.000 Euro und zusätzlich einen Projektkostenzuschuss in Höhe von 10.000 Euro. Die nordmedia stattet jedes Stipendium mit einem weiteren Projektkostenzuschuss in Höhe von 10.000 Euro aus.
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6. Oktober, 11 bis 19 Uhr, Hamburg: Explorer-Konferenz
Die Konferenz beleuchtet den Wandel des Produzierens für Film, Fernsehen und Streaming. Deutsche und internationale Sprecher*innen geben in der Katholischen Akademie Hamburg auf zwei Bühnen und in mehr als zwölf Programmslots Einblicke in ihre Arbeit und ihre Strategien und vermitteln zukunftsorientiertes Wissen.
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10. Oktober, Berlin: Medienpolitische Tagung von ver.di
Das Programm und die Einzelheiten der Tagung, in der es in diesem Jahr um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gehen soll, sind hier zu finden: Mehr dazu
27. Januar 2024, Berlin: Journalismustag
Einzelheiten gibt’s in Kürze.
Texte: Gundula Lasch
Redaktion: Monique Hofmann
V.i.S.d.P.: Matthias von Fintel, Geschäftsführer
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